Die Finanzmärkte befassen sich insbesondere in den letzten Jahren immer intensiver mit der Frage, was denn eine Unze Gold wert ist und wohin die Preisentwicklung in der nächsten Zeit gehen könnte. Anders als bei vielen anderen Waren oder Wertgegenständen, die in der Marktwirtschaft gehandelt werden, hat Gold etwas ganz Besonderes:
Einer steigenden Nachfrage stehen nur langfristig begrenzt erhöhbare Bergbaukapazitäten gegenüber
Neben der aktuellen, täglichen Bewertung sollte die Frage wieviel eine Unze Gold wert ist eher mit einem langfristigen Betrachtungshorizont beantwortet werden. Wer sich die Vergangenheit des Londoner Goldfixings ansieht, der kann die Historie sogar bis ins Jahr 1300 (!) zurückverfolgen. Damals entstand eine “Goldsmith’s Association” für die Festlegung und Bewahrung von Qualitätsstandards. Seit damals haben sich die Volkswirtschaften enorm entwickelt.
Die Gold-Nachfrage steigt langfristig gesehen.
Sogar unter Berücksichtigung kurzfristiger Zeiträume einer Konjunkturabkühlung. Die großen Schritte der Produktivitätssteigerung beim Bergbau sind dagegen bereits gemacht worden: Lastwagen, Bagger oder auch weitere Ausrüstungen für den Bergbau haben das Maximum an Effektivität erreicht. Deshalb wird es aus heutiger Sicht auch nicht zu Belastungen für die Beantwortung der Frage, was eine Unze Gold wert ist, geben: Große Kostensenkungen bei der Produktion sind nicht zu erwarten. Da aber niemand langfristig unter Herstellungskosten verkaufen kann gibt es einen inneren Wert von Gold, der nicht unterschritten werden kann.
Gold wird sowohl von der Industrie, als auch Privatkunden geschätzt.
Viele hoch entwickelte Industriezweige im Maschinen- und Gerätebau oder auch der “reinen” IT-Industrie sind sowohl auf seltene Erden, als auch Edelmetalle wie Gold und Silber angewiesen. Deshalb gibt es eine natürliche und auch steigende Nachfrage von der Industrieseite. Da es sich um einen essenziellen Rohstoff handelt sind die Industrieabnehmer auch an der Notierung an den Börsen bzw.Finanzmärkten interessiert. Eine weltweit orientierende Preisfeststellung gibt die Bewertung vor und beantwortet in direkt die Frage, wie viel eine Unze Gold wert ist.
Weiterer wertbestimmender Faktor ist die Jahrtausende alte Faszination des Goldes.
Diese manifestiert sich nicht nur in der Bewunderung von Ausstellungen in Museen, sondern auch der Verwendung zu Schmuckzwecken. Privatleute kaufen Gold als Schmuck und freuen sich - oftmals über Generationen hinweg - darüber. Dieses Gold ist dann dem Marktkreislauf sozusagen langfristig entzogen und steht als Gegenpol zur stets steigenden Nachfrage nicht mehr zur Verfügung.
Gold als Wertaufbewahrungsmittel scheint unzerstörbar
Es häufen sich zunehmend die Stimmen, dass es für die Staaten sehr schwierig sein wird, die zunehmenden Staatsschulden in den Begriff zu bekommen oder gar zurückzuzahlen. Das klassische Geldund Staatsverschuldungsmodell scheint momentan an seine Grenzen gelangt zu sein: Würden wieder “normale” Zinsen gezahlt werden, dann würde angesichts der bestehenden Verschuldung der Haushalt der Bundesrepublik sofort gegen die Schuldengrenzen verstoßen. Angesichts einer Verschuldung von mehr als 2.000.000.000.000 (2 Billionen) Euro scheint es jenseits der Realität zu sein, dass diese Schulden jemals zurückgezahlt werden können.
In der Vergangenheit überstand Gold als Wertaufbewahrungsmittel auch viele Währungsumstellungen und Regierungswechsel. Die Feststellung wie viel eine Unze Gold wert ist ist deshalb nicht ohne einen bestimmten Risikozuschlag komplett. Im Rahmen der Diversifizierzung bzw. Risikostreuung der Geldanlagen erscheint es deshalb unverzichtbar, in Sachwerte zu investieren. Der Graph, der anzeigt wieviel eine Unze Gold wert ist, wird aus dieser Betrachtungsweise heraus wohl eher zu einem Aufwärtskanal neigen.